Familienforschung in Estland
Mit dieser Seite wenden wir uns an den deutschsprachigen Genealogen, der plötzlich feststellt,
daß seine Familie Verbindungen nach Estland hat. Sei es nun, daß Vorväter oder -mütter aus Estland stammen oder aber
ältere Verwandte nach Estland ausgewandert sind. Wir wenden uns somit nicht an Anfänger in der Familienforschung, sondern
an Neulinge in der estnischen Ahnenforschung. Wir setzen dabei voraus, daß der Leser in den Gründen der Genealogie
bereits bewandert ist. Inhalt:1. Kurz über Estland.Die heutige estnische Republik ist der nördlichste der drei baltischen Staaten und besteht aus dem ursprünglichen Estland sowie dem nördlichen Teil des früheren Livlands. Der Großteil der Bevölkerung sind Esten. Seit dem 13. Jahrhundert gibt es im nordwestlichen Küstengebiet eine estländisch-schwedische Bevölkerung. Seit dieser Zeit wurde das Land durch den deutschen Orden von Deutschen beherrscht. Um 1500 wurde die Leibeigenschaft eingeführt und die estnische Landbevölkerung zu Tagewerken auf den Gutshöfen gezwungen. Ende des 16. Jahrhunderts und Anfang des 17. Jahrhunderts gelang es Schweden in verschiedenen Kriegen gegen Dänemark, Rußland und Polen ganz Estland zu erobern. Die schwierigen Lebensbedingungen der estnischen Bauern wurden von den Schweden etwas erleichtert. Man spricht von der "alten, guten schwedischen Zeit". Aber ob sie wirklich so gut war, kann man in Frage stellen, da Schweden eine harte Kolonialpolitik in Estland betrieb. Schwedens zweite Universität wurde 1632 in Tartu (Dorpat) gegründet, womit die Schweden zumindest etwas Gutes für das Land taten. Im Frieden zu Nystad 1721 verloren die Schweden Estland an Rußland. Während der russischen Herrschaft verschlechterten sich erneut die Bedingungen für die estnischen Bauern und sie wurden vollständig leibeigen. Im Jahre 1747 herrschten 324 Adelsfamilien über 350.000 Leibeigene. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Strenge der Leibeigenschaft gemildert und nach langem Kampf 1819 aufgehoben. Um 1860 begannen nationale Strömungen mit Reformen in Ausbildung und Verwaltung, die zu ökonomischem Fortschritt des Landes führten. Die Industrialiserung begann, politische Parteien wurden gebildet, die estnische Sprache wurde modernisiert und Literatur und Theater in estnischer Sprache wurden geschaffen. Nach dem 1. Weltkrieg, der russischen Revolution und langen Verhandlungen wurde am 24. Februar 1918 die unabhängige Republik Estland ausgerufen. Das Land war bis zum 6. August 1940 frei. An diesem Tag wurde Estland in die Sowjetunion einverleibt. Während der Sowjetzeit verlor Estland viele seiner Einwohner durch Verfolgung und Ermordung. Mehr als 60.000 Menschen wurden nach Sibirien deportiert. Diese Unterdrückung war für viele Esten, die die Möglichkeit hatten, der Anlaß, in die Freiheit nach Europa, Amerika und Australien zu fliehen. Insgesamt flohen 70.000 Menschen, wovon 20.000 in Schweden wohnhaft wurden. Im Jahre 1991 wurde Estland erneut eine selbständige Republik. 2. Wie fängt man an?Familienforschung in Estland? Das kann nicht möglich sein. In einem Land, das jahrhundertelang durch die Kriege anderer und durch den daraus folgenden Verwüstungen gelitten hat, sollte es doch unmöglich sein, sinnvoll nach Ahnen zu forschen. Dieses ist jedoch ein Trugschluß. Gute Kräfte haben im großen und ganzen die wichtigsten Quellen erhalten, und diese Quellen sind nunmehr relativ leicht zugänglich. Wie beginne ich? Auch sollte man Familienakten, Briefe, Fotos und ältere Bücher auf der Suche nach Leitfäden sichten. Es ist ebenfalls gut, wenn man den Wohnort der Vorfahren im Jahre 1858 oder früher feststellen kann. Der Grund hierfür ist, daß die estnischen Quellen in ihrer Struktur von den deutschen Quellen abweichen. Es gibt die gewöhnlichen Kirchenbücher, also Geburten-, Trau- und Sterbebücher, welche bis etwa 1890 meistens in deutscher Sprache und danach bis 1918 in russischer Sprache gemeindeweise geführt wurden. Sehr wichtige Quellen sind auch die Seelenrevisionen, Personal- sowie Wackenbücher, d.h. die staatlichen Volkszählungen, die Einwohnerlisten der lutherisch-evangelischen Kirchspiele sowie die Abgabenbücher der Güter. In den Kirchenarchiven gibt es ferner Kommunions- und Konfirmationsregister. Diese sind in der Regel jedoch schwieriger zu erforschen und sollten deshalb eher als Komplement angesehen werden. Wie geht man vor, wenn man bisher keine Familienforschung betrieben hat? Empfehlenswert ist auch, Mitglied eines örtlichen Vereins für Familienforschung zu werden. Dort trifft man Menschen mit dem gleichen Interesse und hat die Möglichkeit, generelle Probleme der Familienforschung zu diskutieren sowie Ratschläge zu erhalten. Ein weiterer Schritt wäre, Mitglied der G-gruppe zu werden, dem einzigen Familienforscherverein, der sich auf die grenzenlose Familienforschung über und um die Ostsee spezialisiert hat und wo man sich mit Forscherkollegen um die Ostsee über das Internet in verschiedenen Ostseesprachen austauschen kann. Wenn man mit seiner Forschung in Estland Fortschritte gemacht hat, sollte man vielleicht erwägen, Mitglied in einer lokalen Abteilung des Estnischen genealogischen Vereins zu werden, um Kontakte mit Personen zu bekommen, die im gleichen Gebiet und Personenkreis forschen. 3. Die Archive in EstlandDie Organisation der Archive Im Jahre 1999 wurde eine staatliche Archivbehörde, das Nationalarchiv (auf estnisch: Rahvusarhiiv), gegründet, welches der Reichskanzlei (auf etsnisch:Riigikantselei unterstellt ist. Leiter des Nationalarchives ist der Reichsarchivar. Die Aufsicht übt ein Archivvorstand aus, dessen Vorsitzender der Reichssekretär ist. Zur Zeit arbeitet man damit, die Namen der Archive Eesti Ajalo Arhiiv und Riigiarhiiv in Unteradressen innerhalb des Nationalarchives umzuprogrammieren. Wir behalten diese Bezeichnungen bis auf weiteres, machen jedoch darauf aufmerksam, dass beide nicht unbedingt als Suchbegriff funktionieren. Die Archive des NationalarchivesZu diesen gehören
Grob gerechnet lagern die Archivbestände von vor 1918 im Historischen Archiv in Tartu und die Bestände ab 1918 im Reichsarchiv. Tallinn ist die Ausnahme, denn im dortigen Stadtarchiv findet man die Bestände vom Jahre 1237 bis zur Neuzeit, die auf Tallinn Bezug haben. Die Adressen der verschiedenen Archive und Kontaktinformationen findet man am besten, wenn man bei Rahvusarhiiv weitersucht. Hier folgen die Adressen der wichtigsten Archive:
Bitte beachten! 4. Seelenrevisionen, Personal- sowie WackenbücherSeelenrevisionen = VolkszählungenPeter I. führte Anfang des 18. Jahrhunderts die sogenannten Seelenrevisionen ein. Diese Volkszählungen dienten dem Fiskus; man registrierte die Kopfsteuerpflichtigen. Im Jahr 1782 wurde die Seelenrevision auch in den baltischen Gouvernements Estland und Livland eingeführt und fünfzehn Jahre später in Kurland. Die erste Seelenrevision in Estland, die sogenannte vierte panrussische Revision, wurde im Jahr 1782 durchgeführt; 1795 die fünfte. Die vierte und fünfte Revision sind auf mit der Hand liniierten Bögen, die späteren auf vorgedruckten Formularen erstellt. Seelenrevisionen gibt es für das estnische Gouvernement (den heutigen nördlichen Teil von Estland) für die Jahre 1782, 1795, 1811 (nur Männer), 1816, 1833/34, 1850 und 1857/58 sowie für das livländische Gouvernement (dem südlichen Teil des heutigen Estlands und dem nördlichen Teil Lettlands entsprechend) für die Jahre 1795, 1811, 1816, 1826, 1834, 1850 und 1858. Nebenstehendes Bild zeigt den Auschnitt einer Seite aus einem Seelenbuch. Zum Vergrössern, bitte auf das Bild klicken. Für die Güter wurden die Seelenrevisionen dorf- oder hofweise über die Bewohner geführt. Diese Gutsgemeinden bestanden aus den vor 1819 unfreien Bauern eines Gutsbezirkes. Die Seelenrevisionen beziehen sich auf die Verhältnisse des entsprechenden Jahres; es werden jedoch auch die Verhältnisse der vorhergehenden Zählung angegeben. Für Personen (Männer), für welche vom Stichtag der einen Seelenrevision (Volkszählung) zum Stichtag der nächsten eine Veränderung durch Zuzug, Wegzug oder Todesfall eingetreten war, wurde diese notiert. Veränderungen innerhalb der Stichtage, die also zwischen zwei Zählungen eintrafen, z. B. Zuzug und Wegzug derselben Person oder Geburt und Tod eines Minderjährigen, wurden jedoch nicht notiert. Die Listen umfassen folgende Spalten auf der jeweils linken Seite: die Nummer des Hofes, dessen Nummer bei der vorhergegangenen Revision, die Namen der männlichen Personen, deren Alter bei der vorhergegangenen Revison, "wegfallen" (verstorben oder weggezogen), Alter bei dieser Revision. Der Hausherr (Wirt) steht immer an erster Stelle. Ist er verstorben, so ist der neue Hausherr angegeben. Auf der rechten Seite sind die Spalten für die weiblichen Personen: die Nummer des Hofes, die Namen der weiblichen Person und deren Alter. Mann und Ehefrau wurden auf der selben Zeile links und rechts eingetragen. Danach kamen die Kinder, deren Familien, die Eltern des Hausherrn, die Knechte und die Mägde. Vor der siebten Revision hatten die Bauern keine Familiennamen, sondern wurden mit Rufnamen und Hofnamen angegeben (z. B. Matsi Jüri, oder Otsa Jaagu Mart, wobei Jaak der Vater von Mart ist). Innerhalb eines Gutes sind die Höfe dorfweise aufgeführt; zuerst kommen jedoch die Personen des Gutes. Die Adeligen, Staatsangestellten, Ausländer, das Militär und andere, die nicht Kopfsteuer zu zahlen hatten, sind nicht aufgeführt. (In Livland registrierte man auch die Adeligen). Die Geistlichen, die ebenfalls von der Kopfsteuer befreit waren, wurden jedoch wegen der Volkszählungen notiert. Das Alter der Personen kann mit bis zu fünf Jahren falsch angegeben sein. Die Seelenrevisionen wurden in drei Exemplaren erstellt: eines für den Fiskus, eines für das Gemeindegericht und eines für das Gut. Für ein eingehendes Studium empfehlen wir den entsprechenden Abschnitt über Seelenrevisionen bei SAAGA. Dort findet man ebenfalls die bisher elektronisch erfaßten Seelenrevisionen. Personalbücher = Einwohnerlisten der evangelisch-lutherischen KirchspieleSeit dem 18. Jahrhundert wurden in den evangelisch-lutherischen Kirchen von den Pastoren sogenannte Personalbücher geführt; anfangs unregelmäßig, ab 1832 jedoch aufgrund eines Gesetzes regelmäßig. Diese Personalbücher enthalten alle Einwohner eines Kirchspieles. Die Personalbücher sind innerhalb der Kirchspiele nach den Gütern und für jedes Gut in alphabetischer Ordnung nach den Familiennamen aufgeteilt. Für jede Familie ist angegeben, welchen Hof sie bewohnt, die Mitglieder der Familie, deren Geburtsdatum und Geburtsort sowie deren Verhältnis zum Hausherrn. Abhängig davon, wie sorgfältig die Personalbücher geführt wurden, kann man auch über das Datum der Trauung, Todesfälle, die Kenntnisse des Katechismus und im Lesen, die Teilnahme am Abendmahl sowie über den Wegzug aus der Gemeinde Angaben finden. Diese Personalbücher können sich über längere Zeiträume erstrecken und sind deshalb "verwischter" und schwerer zu deuten. Ähnliche Einwohnerlisten wurden auch in den orthodoxen Gemeinden, jedoch in Russisch, unter der Bezeichnung Hauptbücher geführt. Die Struktur der Hauptbücher ähnelt der Struktur der obengenannten Personalbücher. Da die orthodoxen Gemeinden jedoch nicht den gleichen und strikten Vorschriften unterlagen wie die lutherisch-evangelischen Kirchspiele, sind die Angaben zu den Personen bisweilen recht unvollständig beziehungsweise fehlerhaft. Wackenbücher = AbgabenbücherDie estnischen Wackenbücher waren Verzeichnisse über die Scharwerke und Abgaben der Bauern an ihre Gutsherren. Die Abgaben konnten in natura, später auch in Geld sein. Die ältesten Wackenbücher liegen im Estnischen Historischen Archiv und sind aus der "Schwedenzeit", d. h. vom Ende des 16. Jahrhunderts. Nach der sogenannten Güterreduktion, (in Estland 1686-1688 und in Livland 1688), sind die Wackenbücher mehr einheitlich geführt. Wackenbücher aus dieser Zeit gibt es im Estnischen Historischen Archiv von den Provinzen Harju, Järva und Lääne. Aus Livland gibt es nur etwa 10 Wackenbücher. Während des 18. Jahrhunderts wurden mehrere Revisionen durchgeführt. Auch von diesen gibt es Bücher aus den Provinzen Harju, Järva und Lääne im Estnischen Historischen Archiv. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die letzten Güterrevisionen durchgeführt. Eine ausführlichere Beschreibung gibt es im Abschnitt über Wackenbücher bei SAAGA. Dort findet man auch die bisher elektronisch erfaßten Wackenbücher. 5. Literatur zur Ahnenforschung in EstlandHandbücher
6. Der virtuelle Forchersaal.Das Estnische Nationalarchiv hat eine Webseite ins Netz gestellt, die man den "Virtuellen Forschersaal" nennt. Die Adresse ist: www.ra.ee/vau/. ACHTUNG! Der letzte Schrägstrich muß unbedingt ausgeschrieben werden. Hier findet man in einer einzigen Quelle alle Informationen und Links, die für den Familienforscher in Estland wichtig sind. Die Seite hat Direktlinks zu SAAGA, AIS und zu den Suchmotoren sowie Dateien anderer Institutionen und Archive. Wir empfehlen, daß Du stets im "Virtuellen Forschersaal" anfängst und Dich von dort zu dem System schaltest, welches vermutlich die Antwort auf Deine Fragestellung hat. 7. Beschreibung von SAAGA und AISSAAGA und AIS sind zwei wichtige Datenbanken für die Forschung in estnischen Quellen. Beide sind im Internet zugänglich und werden vom estnischen Nationalarchiv weiterentwickelt und unterhalten. Diese Quellen werden am besten beim Nationalarchiv im virtuellen Forschersaal eingesehen. Die Mormonen in Salt Lake City, USA, haben seit vielen Jahren eine Webseite mit Zugriff zu ihrer Datenbank. Dort kann man nach Personen, aber auch nach den Nummern der Filme der verfilmten Kirchenbücher suchen, um die entsprechenden Filme zur Einsicht bei einer Mormonengemeinde bestellen zu können. Die Mormonen haben nunmehr ein Projekt mit dem Ziel, die verfilmten Kirchenbücher direkt im Internet einsehbar zu machen, gestartet. Die schwedische Webseite des Heimatvereins Rickul/Nuckö enthält eine Datenbank, die alle Personen, welche im Kirchspiel Nuckö von 1700 bis 1944 gewohnt haben, umfaßt. SAAGA – elektronisch erfaßte Archivalien im InternetSAAGA begann im Jahre 2005 die elektronisch erfaßten Kirchenbücher zur großen Freude aller Familienforscher im Internet einsehbar zu machen. Ab 2008 macht SAAGA alle elektronisch erfaßten Archivalien in den verschiedenen Abteilungen des Nationalsarchives über das Internet zugänglich. Zum Beispiel findet man hier folgendes Material:
Nach der elektronischen Erfassung weiterer Bestände werden diese auch bei SAAGA einsehbar gemacht. Die Internetadresse von SAAGA ist www.ra.ee/saaga. Die Webseite SAAGAs gibt es auf Englisch und Estnisch. Man kann einfach zwischen den Sprachen wechseln (oben rechts im Bild). Bevor man zu SAAGAs Datenbank Zutritt erhält, muß man sich als Benutzer einschreiben. Man muß einen frei gewählten Benutzernamen (username) und ein frei gewähltes Kennwort (password) mit 6 bis 10 Zeichen, bestehend aus mindestens einer Zahl und einem großen Buchstaben, eingeben sowie die übrigen Felder einfüllen. Estlands Kirchenbücher bei SAAGADie Kirchenbücher der evangelisch-lutherischen und der orthodoxen Gemeinden findet man unter ’Kirikuraamatud’ / ’Church records’. Von dort muß man sich Schritt für Schritt zu der Gemeinde und dem Kirchbuch, das man lesen will, "weiterklicken". Die Einträge in den Büchern der evangelisch-lutherischen Kirchspiele sind auf Deutsch gechrieben, aber auch Estnisch, Russisch und Schwedisch kommen zwischen 1890 und 1917 häufig vor. Die Einträge in den Büchern der orthodoxen Gemeinden sind auf Russich geschrieben, jedoch wurden die Namen der Personen bisweilen mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Namenverzeichnisse für gewisse KirchenbücherDer Estnische Genealogische Verein hat dem Estnischen Historischen Archiv geholfen, über das Internet suchbare Namenverzeichnisse zu erstellen. In diesen Namenverzeichnissen sind Personalbuch und Seite, wo die gesuchte Person vorkommt, angegeben. Vom Namenverzeichnis gibt es einen direkten Link zu SAAGA. Danach klickt man auf das zur Einsicht gewünschte Buch und dann weiter zur angegebenen Seite. Sollte es einen solchen Link bei einem Namen nicht geben, bedeutet dies, daß das entsprechende Buch aufgrund des Personenstandgesetzes nicht veröffentlicht ist. Das Kirchenbuch ist in sofern im Archiv des Innenministeriums (Siseministeeriums) gelagert. Die Adresse des Namenverzeichnisses ist www.ra.ee/dgs/addon/nimreg. Dort schreibt man den Nachnamen der gesuchten Person ein und klickt auf ’Otsi/Search’. Man erhält ein Verzeichnis über die Personalbücher der Gemeinden, in welchen der gesuchte Name vorkommt. Dort ist auch verzeichnet, in welchem Dokument und auf welcher Seite der Name steht. Falls es Namen mit ähnlicher Schreibweise gibt, wird dieses im unteren Teil des Bildes angezeigt. Wenn man auf die Alternative klickt, erhält man die Ergebnisse für diesen Namen. AIS - Bestandsverzeichnis im InternetDie dem Estnischen Nationalarchiv zugehörigen Archive arbeiten zur Zeit damit, die Titel ihrer detailierten Bestandsverzeichnisse suchbar zu machen. Der Textteil, den man eingibt, wird mit dem Text der registrierten Titelzeilen verglichen und man erhält eine Liste über mögliche Dokumente, in deren Titel das gesuchte Wort vorkommt. Durch Anklicken einer Zeile der Liste erhält man Auskunft, in welchem Archiv und unter welcher Signatur die Urkunde gelagert ist. Die Archivalien sind bei AIS nicht direkt einsehbar. Die Webadresse von AIS ist ais.ra.ee. Als erste Frage kann man zum Beispiel den Nachnamen der gesuchten Person, die man sucht, eingeben. Kommt die Person in den Archivalien vor, erhält man ein Verzeichnis mit den Archivalientiteln, in denen der Name vorkommt. Falls es viele Titel sind, gibt es unten im Bild die Möglichkeit zu 'blättern'. Klickt man auf einen Titel, erhält man mehr Details über die Urkunde. Im Monitorbild gibt es zwei klickbare 'Knöpfe': 8. Nützliche InternetseitenNamengebung (estn: Nimede panemine)Um 1830 erhielten alle Esten einen Familiennamen. Auf dem Lande waren hierfür die Gutsbesitzer verantwortlich. Professor Aadu Must in Tartu (Dorpat) hat eine Datei über die vergebenen Familiennamen und die dazugehörigen Kirchspiele, in denen sie vergeben wurden, erstellt. Namensänderungen (estn: Nimede eestistamine)In den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts änderten viele Familien ihre Nachnamen in mehr 'estnisch' klingende Namen. Diese Namensänderungen sind in einer weiteren Datei erfaßt.
9. WörterverzeichnisseUm die Dokumente, die man bei seiner Familienforschung findet, lesen und verstehen zu können, benötigt man normalerweise Wörterbücher. Wenn man in Estland forscht, benötigt man nicht nur ein estnisch-deutsches Wörterbuch, sondern auch ein estnisch-baltendeutsches, da viele Dokumente und Urkunden in Baltendeutsch geschrieben sind. Solche baltendeutschen Wörterbücher stehen den Forschern meistens nicht zu Verfügung. Wir haben auf unseren Mitgliederseiten folgende Wörterverzeichnisse:
Für die Umwandlung von Ortsnamen und Suche nach Kartenausschnitten oder Flugfotos verwendet man mit Vorteil das Ortsnamenprogramm von EKI. 10. Andere wichtigen DateienDas genealogische Suchsystem der Mormonen im InternetDie Adresse zur Webseite der Mormonen ist www.familysearch.org. Auf der Webseite der Mormonen gibt es, außer dem bisherigen Suchsystem, jetzt einen Link zu einem neuen Projekt, das zur Zeit entwickelt wird und für welches die ersten Ergebnisse zugänglich sind. Unter "Search Records" bitte "Record Search pilot" und dann den entsprechenden Erdteil anklicken, in dem man suchen will. Das neue System enthält zwei Neuheiten: Auf der Seite dieses Projektes bitte die Landkarte über Rußland anklicken und weiter bis zu dem gesuchten Kirchenbuch klicken. Dort wird die Anzahl der elektronisch erfaßten Bilder gezeigt und man kann das Buch 'öffnen'. Familiendatenbank für die Gemeinde Nuckö in EstlandSeit fast 20 Jahren arbeitet der Estlandschwede Göte Brunberg, Mitglied der G-gruppe, mit der Datenspeicherung der Namen der Gemeindemitglieder Nuckös, Schweden wie Esten, die dort zwischen 1700 und 1944 wohnten. Dieses Kirchspiel umfaßte in etwa das Gebiet der heutigen Gemeinde Noarootsi. Die Datenbank enthält über 25.000 Personen mit Angaben über die Personen selbst, Geburts- und Todesdaten, sowie deren Familienverhältnisse, Eltern, Ehepartner und Kinder. Diese Datei findet man auf der Webseite von Rickul/Nuckö Hembygdsförenings unter "Släktsdatabas". Diese Seite gibt es nur auf Schwedisch. Stand 10. September 2017. Copyright © Peeter Grünberg und Jörgen Weigle. |